Munchmuseet, MM K 2316

MM K 2316, Munchmuseet. Datert 10.04.1918. Brev fra Curt Glaser.

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10. 4. 18.



    Lieber Herr Munch,


    seit langer Zeit habe ich
nichts von Ihnen gehört, und
Sie nichts von mir. Ich bin
nun ein Jahr lang im Felde ge-
wesen und erst vor kurzem
nach Hause zurückgekehrt.
Inzwischen ist das Buch erschie-
nen, und es war nach ein paar
Wochen vergriffen. In kurzer Zeit
soll die zweite Auflage erscheinen,
die wieder 2000 Exemplare zählen
wird. Es ist ein großer Erfolg,
der zum größeren Teile natürlich

 

      

Ihnen zukommt. Aber hoffentlich
werde ich Gelegenheit haben, ehe
es zu einer dritten Auflage kommt,
zu sehen, was Sie in diesen Jahren
gemacht haben, und das letzte
Kapitel des Buches zu vervoll-
ständigen. Ich freute mich sehr,
als ich las, daß Sie hier in
der Sezession ausstellen wollen.
Aber ich werde mich noch mehr
freuen, wenn es so weit sein
wird, daß ich daran denken
kann, wieder einmal die Reise
zu Ihnen zu machen. Wie

 

      

lange mag es allerdings bis da-
hin noch dauern! Wir hatten es
alle nicht geahnt, als wir kurz
vor Kriegsausbruch zusammen in
Moss waren, was dieser Krieg be-
deuten würde. Trotzdem würden
Sie sich wundern, wie wenig das
Leben in Berlin verändert ist. Herr
Langaard wird Ihnen ja davon
erzählt haben. Gewiß fehlt es
an manchem. Es gibt nur wenig
Wagen und Automobile in den
Straßen, und das Essen in den
Restaurants ist mäßig. Aber
den Menschen sieht man nicht
viel Veränderung an, und das

 

      

    Leben geht weiter, als gäbe es
keinen Krieg. Merkwürdigerweise
ist gerade das Interesse an Kunst
sogar eher noch gestiegen. Sie
werden ja auch davon gehört
haben.

    Ich würde mich sehr über
einen Lebenszeichen von Ihnen
freuen. Meine Frau bittet mich,
Sie herzlich zu grüßen.

    
    Ich selbst verbleibe mit
freundschaftlichem Gruß

    Ihr Curt Glaser


    Berlin-Wilmersdorf
    Konstanzerstrasse 15