Munchmuseet, MM K 3941
MM K 3941, Munchmuseet. Datert 10.12.1926. Brev fra Edmund Strübing, Stadtische Kunsthalle Mannheim.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
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store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Haardtstr. 26.
Sehr verehrter Herr Munch!
Heute ist es an mir, Ihnen zum Geburstage
zu gratulieren. Erlauben Sie, daß ich Ihnen in Ihrer Heimat,
wo ich Sie auf Ihrem schönen Landsitze vermute, meine
herzlichsten Wünsche nachsende! Ihnen – und auch mir
wünsche ich von Herzen, daß Sie noch recht viele und
recht schöne Jahre haben mögen für Ihre wunder-
volle Kunst.
Während ich diesen Brief schreibe, stehe ich unter
dem sehr sehr starken Eindruck der Aquarelle, Pastelle
und Zeichnungen, die heute aus Zürich angekommen
sind, und die ich schleunigst für die Ausstellung in
schöne Rahmen habe legen lassen. Sind das prachtvolle
Blätter! Die ganze Ausstellung wird plötzlich durch die
paar in den wenigen Tagen hingeschriebenen Arbeiten
um ein ganzes großes Reich der Erlebens weiter-
Gruß wird Ihnen Direktor Dr. Hartlaub noch den offiziellen
Dank für die Blätter schreiben. Ich muß Ihnen persönlich
sagen, daß Sie mir wieder – mein schon so oft in dem
letzten Vierteljahr – ganze große staunende Bewunderung
abgenommen haben. Ich hatte nach den liebenswürdigen
Zeilen Dr. Wartmanns in der Züricher Zeitung ‹schnelle›,
wann auch sehr schöne Gelegenheitsarbeiten erwartet,
und nun sind Meisterwerke zu uns gekommen, die
– alle zusammen genommen – ebenso große spannungen
und ‹inner› Verbundenheiten verraten wie irgend
eines Ihrer großen Bilder. Für diesen Eindruck möchte
ich Ihnen ganz besonders danken.
Dann aber muß ich Ihnen noch einmal Dank
sagen für die reizende Art, wie Sie sich bei Ihrem
letzten Besuche hier mit mir abgegeben haben. Ich werde
diese Stunden nicht so bald vergessen. In meinem „kleinen
‹Idyll›”, wie Sie mein Heim so schön nannten, habe
ich noch den ganzen Nachmittag und Abend so viel
von dem Zusammensein mit Ihnen erzählt, daß meine
Frau, die übrigens eine ebenso aufrichtige Verehrerin
Ihrer Kunst ist wie ich, äußerst neugierig wurde,
Sie kennen zu lernen.
Sie waren leider schon hier abgereist, als mir das
neueste Heft des „Querschnitt” in die Hände kam, in dem
Herr Prof. Glaser über Sie und Ihre Kunst plaudert. Inzwischen
werden Sie sich persönlich haben überzeugen können, daß
der hohe Herr offenbar nicht grollt.
Nochmals, sehr verehrter Herr Munch, nehmen
Sie meine Glückwünsche! Ich bin mit dem Ausdruck
aufrichtiger Verehrung und Hochachtung
Ihr
sehr ergebener
Strübing.