Munchmuseet, MM K 3943

MM K 3943, Munchmuseet. Datert 17.01.1927. Brev fra Edmund Strübing, Stadtische Kunsthalle Mannheim.

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STÄDTISCHE KUNSTHALLE MANNHEIM

    
den 17. Januar 1927


    Herrn
    Edvard Munch
    Skoien bei Oslo.


    Sehr verehrter Herr Munch!


    Mit Wehmut habe ich gestern Abschied genommen von Ihren
Bildern, die nun allmählich wieder in ihren Kisten verschwinden.
Heute habe ich mich daran gems\a/cht, die Graphik zum Versand durch-
zusehen. Beim Herausziehen der Blätter, die Sie uns geschenkt
haben, habe ich leider feststellen müssen, dass eine der beiden
Lithographien, die Sie für das graphische Kabinett bestimmt
hatten (das schlafende Mädchen Nr. 223 und Abbildung unseres
Kataloges) von Commeter gesandt war. Auch die R\a/dierung für
Direktor Dr. Hartlaub und die Lithographie für mich kam von
Commeter. Ich muss also leider diese drei Blätter mit der Comme-
tersendung zurückgehen lassen. Ich möchte Ihnen nun nicht \die/ Mühe
zumuten, uns gerade diese drei Blätter aus Ihren Beständen
herauszunehmen, zumal da Sie ja durch die Berliner Ausstellung
jetzt wieder entgegen Ihrer Absicht mehr Ausstellungskram zu
erledigen haben, als Ihnen lieb ist. Andrerseits möchten wir
nicht auf die Blätter verzichten. Ich lege Ihnen deshalb eine
Liste aller graphischen Arbeiten bei, die wir aus Ihrem Besitz
noch hier haben, damit Sie selbst die Blätter aussuchen, die wir

 

      

als Ersatz zurückhalten dürfen. Wenn ich wünschen darf, so würde ich für
die Kunsthalle am liebsten die grosse Lithographie der Aktfigur (Mädchen
mit roten Haaren und grünen Augen. Nr. 174 des Kataloges und Vorlage für unser
Plakat) erbitten, oder wenn Sie das Blatt nicht entbehren wollen, eines
der Aquarelle. Herr Dr. Hartlaub würde sich sehr über die Radierung
„Die Überraschung” freuen. Was Sie mir zudenken, muss ich Ihnen überlassen.
Ich habe für die Kunsthalle schon so unbescheiden gebeten, dass ich nicht
wage, für mich selbst einen Wunsch zu äussern. Sie wissen, dass mir jedes
Blatt noch über den künstlerischen Wert hinaus als persönliche Erinnerung
i\a/n Ihren unvergesslichen Besuch in Mannheim besondere Bedeutung hat. Auf alle
Fälle halte ich die Graphik hier zurück, bis Ihre Antwort kommt.

    Herr Dr. Hartlaub, der leider in den letzten Tagen mit der hier immer
noch umgehenden Grippe zu Bett lag, lässt Sie herzlich um eine Antwort auf
seinen Brief über den Ankauf Ihres Selbstporträts bitten.

    Ich weiss nicht, ob ich Ihnen zu der Ausstellung in Berlin gratulieren
soll. Gewiss werden Sie wieder in Ihrer Arbeit unterbrochen, aber an dieser
hervorragenden Stelle, die ja gewissermaßen das Forum der modernen Kunst
in Deutschland überhaupt ist, wird Ihr Werk Beachtung weit über Deutschlands
Grenzen hinaus finden.

    Für Ihren liebenswürdigen Brief zum neuen Jahre sage ich meinen herz-
lichen Dank. Ich habe mich aufrichtig darüber gefreut, denn er verriet in sei-
ner frischen Haltung, dass Sie in Ihrer Heimat die Widerwärtigkeiten der Reise
überwunden haben.

    
    Mit dem Ausdruck grösster Verehrung und den besten Empfehlungen bin ich
    Ihr ganz ergebener
E. Strübing.